Das 80:20 Prinzip und darüber hinaus
Das Grundprinzip, das Mitte des 19. Jahrhunderts von Wilfredo Pareto entdeckt wurde, besagt, dass 80 Prozent der Bevölkerung nur 20 Prozent des Vermögens besitzen. Auf der anderen Seite ergibt sich daraus, dass 20 Prozent der Bevölkerung Italiens, damals, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, 80 Prozent des Vermögens in Besitz hatten. Heute ist es so, dass circa 10 Prozent der Weltbevölkerung 82,5 Prozent des Vermögens besitzen. Sie merken also diese Ungleichverteilung ist weiter fortgeschritten. Wie kommt das?
Diese 80/20-Regel ist das Grundprinzip.
Es geht um die Ungleichverteilung. Bei der Ungleichverteilung ist es oft so, dass kleine Werte recht häufig vorkommen. Das heißt also, kleine Vermögen in einem Land oder viele kleine Entscheidungen werden von einer größeren Gruppe gehalten. In diesem Fall war es in Italien so, dass kleine Vermögenswerte von der Masse der Menschheit in Italien quasi verwaltet, in Besitz hatten. Auf der anderen Seite gibt es große Wertanteile, also das große Vermögen, das nur von wenigen gehalten wurde. Das hat sich bis in die heutige Zeit so weiterentwickelt. Das bedeutet, wir haben keine Gleichverteilung, sondern wir haben eine weitere Ungleichverteilung. Und dieses Prinzip der Ungleichverteilung kann man auch auf alles im Leben anwenden, wenn man eine geschlossene Gruppe betrachtet.
Zum Beispiel kann man sich die Gruppe der Entscheidungen ansehen.
Zur Info: es gibt immer eine Gruppe - eine Masse, die auf ein kleineres System Wirkung hat. Oder umgedreht, eine kleine Menge von Menschen, eine kleine Menge von Entscheidungen haben große Wirkung. Überlegen Sie, alles was sie schon im Leben in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten entschieden haben und was davon gute Entscheidungen waren. Es gab gute Entscheidungen. Das ist bei allen Menschen so. Es gab schlechte Entscheidungen. Und es gab Entscheidungen, die hatten nicht so eine starke Auswirkung. Aber wenn es jetzt darum geht, bei Förderprogrammen Investitionsvorhaben zu nutzen, Innovationen, Restrukturierung, Unternehmenskäufe, das sind ja unsere Themen bei den Förderprogrammen, dann ist es schon entscheidend sich mal kurz zurückzunehmen und inne zu halten.
Ich habe früher auch relativ immer schneller entschieden, obwohl ich nicht alle Aspekte vielleicht berücksichtigt habe. Das ist jetzt nicht mehr so. Warum? Ich halte mich an dieses Prinzip selber und weiß, dass je konkreter ich ein Projekt verfolge, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Umsetzung. Und das ist das Prinzip 1 zu 51,2, dass wir gleich mal aus der Pareto-Formel herauslösen wollen.
Sie können dieses Prinzip anwenden für Ihre zukünftigen Entscheidungen. Für die Vergangenheit geht es nicht mehr. Das heißt also, dass die Entscheidungen von 100, die Sie treffen, ist ein Großteil mit nicht großen Effekten versehen, die negativ oder positiv ist. Wie viel genau, sehen wir uns gleich an. Ein Teil Ihrer Entscheidungen wird negative Effekte nach sich ziehen. Das muss nicht ausschlaggebend sein, aber grundsätzlich ist es nicht positiv für Ihre Sache. Und ein anderer Teil wird sich sehr positiv auf Ihre Entscheidungsfähigkeit und Ihre Zukunft auswirken. Soll wiederum heißen, dass man sich heutzutage, bei dieser schnelllebigen Welt, genau überlegen sollte, für was man sich entscheidet.
Aber auch die Entscheider sind wichtig. Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Gruppe von 100 Entscheidern. Das heißt, Sie wären einer und 99 wären um Sie rum. Dann würden 20 Prozent dieser Entscheider auf das Gesamtkonzept Wirkung haben. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass 80 Prozent dieser Gruppe keine maßgebliche Entscheidung machen, bis auf die quasi 80/20, also 20 Prozent. Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit. Da gab es immer eine Gruppe von Meinungsmachern, von Meinungsführern. Heute würde man vielleicht sagen Influencern. Und das waren von 100 Kindern höchstens 20. Alle anderen von den 100, also 80, haben zu der gesamten Meinung zwar ihre grundsätzliche Einstellung geäußert, aber sie waren nicht effektiv und effizient in dieser Wirkungsumsetzung. Das heißt, in einer Gruppe von Tieren, in einer Gruppe von Menschen, in einer Gruppe für Entscheidungen, in einer Gruppe von Entscheidern, in einer Gruppe von Geldmengen ist es immer so, dass ein kleiner Teil den großen Teil beeinflusst. Es ist auch so, dass bei 20 Prozent Ihrer Entscheidungen, 80 Prozent Ihrer Zukunft sich dahinter verbirgt. Aber es geht gleich noch weiter runter und dann merken Sie, wie wichtig die richtige Entscheidung auch ist, sich zum Thema Förderung zu informieren, die richtigen Förderprogramme zu nutzen und die richtigen Förderprogramme in der richtigen Art und Weise zu nutzen. Eine große Menge an Gründen ist, dass die falsche Beantragung vollzogen wird.
Bei den Finanzierungsinstrumenten ist es das Gleiche. Wenn Sie Ihr Vermögen vergrößern wollen, dann haben Sie auch verschiedene Möglichkeiten Ihr Vermögen zu vergrößern. Das heißt, Sie können verschiedene Instrumente wählen und sich dafür entscheiden. Wenn Sie aber vielleicht zehn Instrumente sich ansehen oder Sie sehen sich zehn Förderprogramme an, die für Ihr Vorhaben vielleicht in Frage kommen und es sind ja oft 20, 30, dann sind es auch wieder die 20 Prozent von dieser Menge von Förderprogrammen, die über die Hälfte positiven Effekt für Ihre Investitionsvorhaben bewirken. Das heißt, man muss sich auch jetzt schon im Vorfeld ganz genau mit Förderprogrammen beschäftigen, damit man die 20 Prozent der Förderprogramme richtig raussondiert, weil die wiederum über die Hälfte des Erfolges für das Gesamtivest ausmachen.
Oder wenn Sie im Kundenbereich arbeiten. Wenn Sie Ihre Investition durchgesetzt und sie umgesetzt haben, dann wird die 80/20-Regel weiter Ihr Leben bestimmen. Warum? Das ist ja keine Ideologie, sondern das ist eine mathematische Formel. Auf die meisten Ungleichheiten im Wirtschafts- und auch im Sozialleben oder im Wohlfahrtsverhalten geprägt. Soll heißen, 80 Prozent Ihrer Kunden werden 20 Prozent Umsatz machen. Wiederum heißt es aber auch, dass 20 Prozent Ihrer Kunden, vielleicht nennen Sie die auch Stammkunden, machen 80 Prozent Ihres Umsatzes. Wenn Sie sich also um diese 20 Prozent kümmern, die 80 Prozent Umsatz machen und diese 20 Prozent Jahr für Jahr ausbauen, dann wird sich einfach Ihr Ergebnis verbessern. Wenn Sie sich bei Investitionsprogrammen um die 20 Prozent der wichtigen Förderprogramme richtig kümmern, dann wird es über die Hälfte Ihres Erfolges ausmachen. Deswegen bin ich Fördermittel-Berater geworden, um genau diese 20 Prozent für unsere Projekt-Kunden heraus zu arbeiten und so zu strukturieren, dass der beste Effekt und die beste Effizienz dabei herauskommen. Oder auch wenn Sie Interessenten haben, wieder auf Ihr Geschäft bezogen, 20 Prozent Ihrer Interessenten werden am Ende 80 Prozent positive Wirkung auf Ihr Geschäft haben.
80 Prozent Ihrer Ergebnisse werden durch 20 Prozent Ihrer Entscheidungen beeinflusst.
Das heißt, wenn Sie viel positive Wirkung haben, müssen Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Und zwar sind das 20 Prozent aller Ihrer Entscheidungen. Wie kriegen Sie das hin? Indem Sie rückwärts gucken, was waren gute Entscheidungsmuster? Wo haben Sie sich richtig entschieden? Was hat dazu beigetragen, dass Sie sich richtig entschieden haben. Und wenn Sie sich das mal für das letzte Jahre oder die letzten 12 Monate jeweils auf ein Blatt Papier schreiben. Wo hatten Sie gute Effekte? Wo war das gut für Ihr Unternehmen? Wo war es gut für Ihr Privatleben? Wo war das gut für Ihre Kinder? Wo war es gut für Ihre Familie? Was hat Sie nach vorne gebracht?
Einer meiner früheren Mentoren hat mal gesagt, „Kai, die rote Laterne wird abgehängt. Jedes Jahr eine.“ Ich danke Michael. Heute immer noch mein Spruch des Jahrhunderts. Warum? Er wird mich ewig begleiten. Wenn Sie hinten nicht anfangen abzuschneiden, werden Sie vorn nicht wachsen können. Sie haben ja nur 100 Prozent immer gleiche Zeit. Sie haben 100 Prozent Möglichkeiten eine Entscheidung zu treffen. Aber wenn Sie hinten nicht abschneiden, werden Sie vorne keine bessere Entscheidung treffen können. Sie haben den Raum dafür nicht. Sie sind einfach in der Zeit auch gefangen.
Das heißt auch hier 80/20. Wir sind immer noch auf der ersten Stufe. Heißt aber auch, 20 Prozent Ihrer Ergebnisse machen 80 Prozent Arbeit. Sie merken also schon, wenn Sie sich um alles immer gleich kümmern, dann werden Sie der Sache nicht mehr gerecht. Und wenn Sie in sich reinhorchen und sich manchmal ärgern, weil es vielleicht nicht gut gelaufen ist und dann zurückblicken und sagen, „Mensch, wie ist das eigentlich gekommen?“ Dann hat es vielleicht daran gelegen, dass Sie versuchen sich um alle Sachen gleich zu kümmern, aber es braucht halt alles verschieden Menge an Zeit und auch an Kraft dahinter. Aber nicht alles, worin Sie Zeit investieren, bringt positiven, überschwänglichen, guten Effekt für Ihre Zukunft, sei es privat oder sei es im Unternehmen. Das heißt, wenn Sie immer noch glauben, dass Sie alles gut entscheiden können, das schafft keiner. Also ich habe noch nie einen getroffen. Ich mache auch zwischendurch immer Fehler. Ich versuche das zu optimieren. Und dieses Prinzip hilft uns dabei.
Ich möchte Ihnen jetzt vorstellen, wie das eigentlich im Detail aussieht.
Die meisten, die Pareto hören, hören bei 80/20 auf und sagen, „ja, ich weiß schon, 20 Prozent meiner Entscheidungen wirken sich auf 80 Prozent meiner Zukunft aus.“ Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Gehen Sie mal einen Schritt weiter. Wenn 80 Prozent von 20 Prozent beeinflusst werden oder besser gesagt, 20 Prozent Ihrer Entscheidungen wirken sich auf 80 Prozent Ihrer Zukunft aus, dann gehen Sie mal auf die zweite Ebene darunter. Dann werden Sie feststellen, dass von den 20 Prozent, die besten wieder 20 Prozent wären im Ergebnis 4. 20 Prozent davon 20 Prozent sind 4 Prozent. Und wenn Sie von den 80 Prozent wieder 80 Prozent nehmen, dann sind Sie bei 64 Prozent.
Das heißt, wenn Sie 100 Entscheidungen am Tag treffen, dann sind vier dabei, die 64 Prozent Ihrer Zukunft beeinflussen. Wenn Sie von 100 Freunden vier fragen, dann werden die 64 Prozent Ihrer Zukunft beeinflussen. Ist ganz wichtig, wenn Sie zum Beispiel Unternehmen kaufen, eine Investition vorhaben oder eine Restrukturierung planen, ob es vier Berater sind, ob es vier Freunde sind, vier Familienmitglieder. Wenn Sie eine Masse von 100 fragen, dann werden vier davon Sie maßgeblich beeinflussen und das beeinflusst 64 Prozent Ihrer Zukunft. Sie können sich von der Beeinflussung nicht fernhalten, außer Sie fragen niemanden und machen alles alleine. Das ist aber auch nicht ratsam. Warum? Wir wissen nicht alle, was los ist auf der Welt. Also sollte man schon mal Leute fragen, die Ahnung haben und das schon durchgezogen haben, wo Sie noch hinwollen. Ist ein Neben-Tipp: Fragen Sie Menschen, die wissen, dass was Sie wollen. Wenn Sie einen Marathon laufen wollen, würde ich jemanden fragen, der professionell Marathon läuft und nicht den Schuhverkäufer im nächsten Schuhgeschäft oder einen Hobbyläufer, der mal eben die 5000 Meter läuft. Wenn Sie Marathon laufen wollen, fragen Sie einen Profi vom Marathon.
Und wenn Sie einen Profi für Fördermittel fragen oder brauchen oder wenn Sie Fördermittel-Beratung nutzen wollen, dann rufen Sie den Profi an. Das ist alles einfach sehr komplex heutzutage. Wenn Sie von den 4 Prozent wieder 4 Prozent nehmen, sind Sie ungefähr bei einem Prozent. Und jetzt das Schlimme. Wenn Sie von den 64 Prozent wieder 80 Prozent nehmen, haben Sie circa 51,2 Prozent. Das heißt, ein Prozent Ihrer Entscheidungen, ein Prozent Ihrer Freunde, ein Prozent Ihres Vermögens wirkt sich auf 51,2 Prozent auf Ihre Zukunft aus. Das heißt, wenn Sie am Tag vielleicht 100, vielleicht auch nur zehn Entscheidungen treffen, dann kann eine Entscheidung Ihr ganzes Leben beeinflussen.
Zum Thema Förderprogramme kann ich nur sagen, wenn Geschäftsführer, Inhaber die Entscheidungen nicht treffen, sich mit Förderprogrammen zu beschäftigen, ist das schon eine schlechte Entscheidung. Weil sich nur um Förderprogramme kümmern, heißt noch nicht, sie zu bekommen. Aber wenn Sie sich nicht darum kümmern, dann wird auch diese Entscheidung nicht vorangetrieben. Das heißt, diese Entscheidung können Sie gar nicht treffen, weil Sie sich nicht darum gekümmert haben oder sich haben kümmern lassen, das heißt, Sie haben jemanden beauftragt, der das macht, also ein Prozent Ihrer Entscheidung zum Thema Finanzierung oder Förderung von Projekten, Investitionsvorhaben sonstiger Art Natur, wirken sich auf 51,2 Prozent Ihrer Zukunft aus. Wählen Sie also die falschen Fördermittel oder wählen Sie sie gar nicht, wird es auf jeden Fall keinen positiven Effekt haben.
Diese Ungleichverteilung und das ist das Prinzip Pareto, sagt aus, dass Sie mit wenig Entscheidungen die richtigen Wege gehen können. Sie können nicht alles perfekt machen, aber Sie können durch Rückwärtsbetrachtung Ihrer besten Entscheidungen und der besten Ergebnisse daraus, heute feststellen, wie Sie in Zukunft vorangehen werden können, um die besseren Entscheidungen zu treffen.
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